Achsposition
Die Achsposition spielt besonders beim Reifenwechsel eine Rolle. Sie gibt an, wo ein Reifen eingesetzt wurde und jetzt eingesetzt werden soll. Die Kräfte, die auf die Fahrbahn übertragen werden müssen, sind auf der Vorderachse anders als auf der Hinterachse und hängen darüber hinaus auch von der Antriebsart (Front-, Heck- oder Allradantrieb) ab. Als Sicherheit gilt: Die besseren Reifen mit höherer Profiltiefe sollten auf die Hinterachse. Um eine gleichmäßige Abnutzung der Reifen zu erreichen, können die Radpositionen verändert werden. Auch das Umstecken über Kreuz (VL nach HR usw.) kann bei nicht laufrichtungsgebundenen Reifen, die Abnutzung verbessern. Siehe auch Sägezahnbildung.
Alterung
Reifen altern aufgrund physikalischer und chemischer Prozesse, beispielsweise durch Witterungseinflüsse wie UV-Licht, Feuchtigkeit, sowie extrem hohen oder niedrigen Temperaturen. Dadurch verändern sich Elastizität und Haftfähigkeit des Reifens. Das gilt auch für nicht oder wenig benutzte Reifen. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, werden dem Material Substanzen zugegeben, die den Alterungsprozess stark verlangsamen. Damit ist gewährleistet, dass auch ein mehrere Jahre (maximal 5 Jahre) sachgemäß gelagerter Reifen der Spezifikation eines Neureifens entspricht und in seiner Verwendungstauglichkeit nicht beeinträchtigt ist. Interpneu empfiehlt: Alle 10 Jahre sind Reifen zu ersetzen, bei Fahrzeugen mit längeren Standzeiten, beispielsweise Wohnwägen, Anhänger oder anderen Standfahrzeugen, bereits nach 6 Jahren.
Aquaplaning
Aquaplaning setzt dann ein, wenn bei Nässe jeglicher Kontakt vom Reifen zur Fahrbahn abreißt, also die Räder auf dem Wasserfilm der Straße aufschwimmen. Das kann bereits bei geringer Geschwindigkeit passieren, wenn der Wasserfilm entsprechend hoch, der Straßenbelag sehr glatt oder das Profil weitgehend verschlissen ist. Aber auch bei geringen Wasserhöhen und bei entsprechend hoher Geschwindigkeit kann
Auswuchten
Aufgrund von Ungleichgewichten am Rad-Reifen-System durch unterschiedliche Massenverteilung muss ein montierter Reifen ausgewuchtet werden, um einen optimalen Rundlauf zu gewährleisten. Hierzu werden kleine Gewichte an der Felge angebracht. Schlecht ausgewuchtete oder nicht ausgewuchtete Räder beanspruchen Reifen, Radlager und Radaufhängung übermäßig.
Bordsteinkante
Sowohl das schnelle Überfahren von Bordsteinkanten, als auch das Parken auf der Bordsteinkante, kann zu Quetschungen und damit zu Beschädigung der Karkassfäden führen. Die daraus resultierenden Schäden führen oft zu gefährlichen Reifendefekten.
Breitreifen im Winter
Was früher als extrem breit galt, ist heute schon Serie. Früher sagte man, dass Winterreifen gerne etwas schmaler sein dürften. Heute dagegen kann man auch im Winter seine bevorzugte Reifengröße weiterfahren. Die Reifenhersteller haben ihre Winterreifensortimente längst den Verbraucherwünschen angepasst. Breitreifen im Winter haben leichte Nachteile im Tiefschnee und auf Nässe, sind allerdings bei trockener Fahrbahn ihren "schmalen" Kollegen voraus. "Sommerbreitreifen" eignen sich für den Winter überhaupt nicht. Diese Reifen sind sportlich ausgelegt, haben relativ große Profilklötze und keine Lamellierung. Ein Argument gilt nicht mehr: "Für mein Auto gibt es keine Winterreifen". Heute gibt es für fast jedes Fahrzeug Winterreifen und diese sind sogar für Geschwindigkeiten von bis zu 240 km/h zugelassen.
DOT-Nummer
Die Abkürzung "DOT" steht für "Department of Transportation" und bedeutet, dass der Reifen den rechtlichen Anforderungen der amerikanischen Verkehrsbehörde genügt. Die so genannte DOT-Nummer gibt verschlüsselte Informationen wieder zu: Produktionsstätte, Reifengröße, Profilbezeichnung und die für den Autofahrer wichtigste Angabe - das Reifenalter. So bedeutet beispielsweise "2403", dass ein Reifen in der 24. Woche des Jahres 2003 hergestellt wurde. Die DOT – Nummer befindet sich an der Seitenwand des Reifens.
Fahrwerksgeometrie
Zur Fahrwerksgeometrie zählen u. a. Sturz, Spur und Nachlauf. Nur korrekte Sturz- , Spur- und Nachlaufwerte garantieren sicheres Fahrverhalten und einen sauberen Reifenabrieb. Nach Unfällen oder bei einer Umrüstung auf neue, größere Reifen empfiehlt sich die Überprüfung dieser Werte, bzw. ist sogar unerlässlich.
Ganzjahresreifen
Neben reinen Sommer- und Winterreifen gibt es auch noch Ganzjahresreifen (All Season). Diese Reifen stellen einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen dar. Auch Ganzjahresreifen können ein Schneeflockensymbol tragen, eine M+S Kennung haben sie alle.
Geschwindigkeitsindex
Der Geschwindigkeitsindex oder "Speed-Index" bezieht sich auf die max. Höchstgeschwindigkeit des Reifens in Abhängigkeit von der Tragfähigkeit (Tragfähigkeitsindex). Die Geschwindigkeitsindex wird in Buchstaben angegeben.
Geschwindigkeitsindex max. Höchstgeschwindigkeit in km/h
S - 180
T - 190
H - 210
V - 240
W - 270
Y - 300
ZR - über 240
Hauptprofilrillen
Als Hauptprofilrillen bezeichnet man die Rillen im mittleren Bereich der Lauffläche eines Reifens. Die Profiltiefe des Reifens wird immer in den Hauptprofilrillen gemessen, innerhalb dieser Rillen sind in der Regel auch die Verschleißanzeiger (TWI) angebracht.
Herstellungsdatum
Das Herstellungsdatum wird innerhalb der "DOT-Kennzeichnung" auf der Seitenwand eines Reifens angegeben. Die so genannte DOT-Nummer gibt u.a. das Reifenalter verschlüsselt wieder. So bedeutet beispielsweise "1609", dass ein Reifen in der 16. Kalenderwoche des Jahres 2009 hergestellt wurde.
Lamellen
Lamellen sind feinste Einschnitte in den Profilblöcken, welche die Antriebs- und Bremskräfte aufgrund ihrer Eigenschaften, sich zu öffnen und zu schließen, auf die Straße übertragen. Eine ausgereifte Lamellentechnik und entsprechende Laufflächenmischung, vorwiegend bei Winterreifen, gewähren bei Außentemperaturen unter 7°C auf nassen und verschneiten Fahrbahnen optimalen Grip, insbesondere beim Bremsen.
Laufleistung
Als Laufleistung bezeichnet man die Kilometeranzahl, die mit einem Reifen vom Neuzustand bis zu dessen Verschleißgrenze erreicht wurde. Die Laufleistung wird von vielen Faktoren beeinflusst. Die wesentlichen sind: Luftdruck, Gummimischung, Fahrzeuggewicht, Motorleistung, Fahrzeugzustand, Einsatzgebiet des Fahrzeuges und die Fahrweise des Fahrers. Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 Millimetern.
Loadindex
Der Load-Index, auch Lastindex oder Tragfähigkeitsindex genannt, ist eine zwei- bis dreistellige Zahl am Ende der Größenbezeichnung: z.B. 205/55 R 16 91V. Die Zahl 91 (615 kg) kennzeichnet die maximale Tragfähigkeit des Reifens in Abhängigkeit der spezifizierten Geschwindigkeit (siehe auch Geschwindigkeitsindex).
M+S
Die Bezeichnung "M+S" auf einem Reifen steht für den Einsatz bei Matsch und Schnee (Mud + Snow). Diese Kennung tragen vor allem Ganzjahresreifen, Winterreifen und Reifen für Allradfahrzeuge. Achtung: diese Kennung weißt den dazugehörigen Reifen nicht immer als echten Winterreifen aus (vgl. Schneeflockensymbol).
Mindestprofiltiefe
1992 wurde in der EG-Kommission neue Mindestprofiltiefen für Reifen festgelegt. Europaweit müssen Sommer- und Winterreifen mindestens 1,6 mm Profil aufweisen. Diese Grenze hat in den USA schon seit vielen Jahren Gültigkeit. Unter 4 mm ist die Wintertauglichkeit von Winterreifen jedoch schon eingeschränkt, besonders im Tiefschnee, da der Reifen den entsprechenden Grip nicht mehr aufbauen kann. Daher dürfen auf manchen Strecken in Österreich Fahrzeuge mit Winterreifen, die ein Profil unter 4,5 mm haben, nicht mehr passieren. Ob man bereits die Mindestprofiltiefe erreicht hat, kann man über die im Profilgrund der Lauffläche integrierten Abriebindikatoren (TWI - Tread Wear Indicator) erkennen. Diese bilden bei 1,6 mm Restprofil im Profilgrund schmale durchgehende Stege. Die Lage der Indikatoren ist ganz oben auf der Seitenwand gekennzeichnet.
Mischbereifung
Bei der Umrüstung sollten an allen Radpositionen Reifen eines Herstellers und eines Profils angebracht werden. Das gilt ganz besonders bei Winter- und Ganzjahresreifen. Sollte es sich nicht umgehen lassen, dass man nur zwei Reifen austauscht, sind die Reifen immer achsweise zu ersetzen. Um eine zeitgleiche Abnutzung aller Reifen zu gewährleisten, empfiehlt es sich, diese regelmäßig, spätestens aber bei der Sommer-/Winter-Umrüstung, von vorne nach hinten und umgekehrt zu tauschen. Beim Wechsel von laufrichtungsgebundenen Reifen sollte man den seitengleichen Tausch vorziehen, denn beim Wechsel über Kreuz ändert sich die vorherige Laufrichtung, was zu verstärkten Abrollgeräuschen führen kann. Streng genommen ist nach dem Gesetzestext der Straßenverkehrszulassungs-Ordnung (StVZO, § 36) nur die Montage von Reifen unterschiedlicher Bauart unzulässig, sprich: Radial- und Diagonalreifen dürfen nicht an einem Fahrzeug zum Einsatz kommen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff "Mischbereifung" aber auch verwendet, wenn man an die gleichzeitige Montage von Sommer- und Winterreifen denkt oder an die Verwendung unterschiedlicher Profile, Reifengrößen, Fabrikate etc. Bis auf wenige Ausnahmen verboten ist die Montage unterschiedlicher Reifengrößen. Eine Ausnahme stellt die Montage des Notrades im Pannenfall dar. Eine weitere Ausnahme gibt es bspw. bei einigen Sportwagenmodellen, Sonderausstattungspaketen oder im Rahmen einer Umrüstung auf neue, größere Alufelgen. Hier ist die Verwendung von schmaleren Reifen auf der Vorderachse und breiteren Reifen auf der Hinterachse im Fahrzeugschein bereits vorgegeben oder wird nachträglich in die Papiere eingetragen. Besonders gravierende Änderungen im Fahrverhalten können auftreten, wenn gleichzeitig Sommer- und Winterreifen montiert werden. Die jeweiligen Stärken dieser Reifen sind für die besonderen Einsatzbedingungen ausgelegt. Je nach Fahrbahnzustand und Einsatzbedingungen kommt es bei gemischtem Einsatz dann vor, dass die eine Reifensorte noch sicher greift, während die andere ihr Limit an Haftfähigkeit erreicht oder gar schon überschritten hat. Auf winterlich glatter Fahrbahn bricht die mit Sommerreifen bestückte Achse zwangsläufig früher aus und blockiert beim Bremsen sofort.
Notlaufeigenschaften
Verliert ein herkömmlicher Reifen Luft, beginnt er zu walken, er wird platt und durch die Hitzeentwicklung ist er nach kürzester Zeit völlig zerstört. Hat ein Reifen Notlaufeigenschaften, dann wird diese Walkarbeit derart stark reduziert, dass ein Weiterfahren aus der Gefahrenzone heraus oder bis zur nächsten Werkstatt möglich ist. Dies wird über eine verstärkte Konstruktion der Seitenwand erreicht. Bei der Verwendung von Notlaufreifen schreiben die meisten Hersteller den Betrieb eines Reifendruck-Kontrollsystems vor, denn aufgrund der guten Fahreigenschaften trotz Luftverlustes ist es durchaus möglich, das der Autofahrer den Defekt am Reifen gar nicht bemerkt.
Notrad
Das Notrad ist vollständiges Rad, jedoch wesentlich leichter und mit einem sehr, sehr schmalen Reifen versehen. Durch die schmale Bauweise findet es in fast jedem Kofferraum platz, spart Gewicht und hat des vollwertige Reserverad weitestgehend abgelöst. Die schmale Konstruktion erlaubt jedoch nur begrenzte Laufeigenschaften und Geschwindigkeiten bis max. 80km/h. Noch platzsparender sind so genannte Tirefit-Systeme: Ein flüssiges Dichtmittel wird in den Reifen gespritzt und dichtet kleinere Löcher vorübergehend ab.
Nutzung von Winterreifen
Die geeignete Bereifung für winterliche Fahrbahnen sollte nicht erst montiert werden, wenn die ersten Schneeflocken fallen. Dann wollen alle Autofahrer gleichzeitig Winterreifen haben. Längere Wartezeiten oder gar Lieferengpässe beim Reifenhändler oder in der Kfz-Werkstatt sind die Folge. Bereits nach den Sommerferien ist ein Blick auf die Winterreifen sinnvoll. Haben die Reifen weniger als 4 Millimeter Profiltiefe, sind es keine wirksamen Winterreifen mehr und man sollte sich um Ersatz kümmern. Nur mit mehr als diesen 4 Millimetern können sich die Profilblöcke beim Abrollen noch so verformen, dass wirksame Griffkanten entstehen. Das haben auch die Gesetzgeber in Österreich und Schweiz erkannt und entsprechende Vorschriften erlassen. Als Indiz für den sinnvollen Einsatz von Winterreifen können morgendliche Temperaturen gelten. Bereits im Oktober liegen die Werte oft im Bereich von 7 Grad Celsius und niedriger. Die 7 Grad stellen einen Orientierungswert dar, ab dem man mit Winterreifen sicherer unterwegs ist. Und die Wetteraufzeichnungen verraten, dass diese niedrigen Werte erst Mitte April wieder überschritten werden. Daher gilt als Faustregel für den Einsatz von Winterreifen: Oktober bis Ostern. Hintergrund der 7-Grad-Grenze ist die Mischungstechnologie, die sich bei Winter- und Sommerreifen unterscheidet. In Winterreifen werden höhere Anteile von Naturkautschuk verarbeitet. Naturkautschuk bleibt gegenüber den in Sommerreifen verwendeten Kunstkautschuken auch bei niedrigeren Temperaturen noch flexibel und kann sich daher besser mit der Fahrbahnoberfläche verzahnen. Aber ebenso wie es an Ostern schon schön warm sein kann, gibt es auch Sommerreifen, die unter sieben Grad auf trockener Straße noch genügend Grip bieten.
Offroad-Reifen
Offroad-Reifen werden speziell für Allradfahrzeuge entwickelt. Es gibt für nahezu jeden Untergrund ein passendes oder sogar spezielles Profil. Dabei muss auch auf gute Fahrleistungen auf Asphalt nicht verzichtet werden.
Sie können bei Interpneu aus einer Vielzahl verschiedener Profile auswählen – unser Fachpersonal steht Ihnen gern beratend zur Seite.
Radlast
Die Radlast bezeichnet das Gewicht von Fahrzeug und Ladung pro Reifen. Die maximale Radlast kann anhand der Tragfähigkeitskennziffer, die auf der Flanke des Reifens zu finden ist, ermittelt werden.
Sägezahn
Als Sägezahn bezeichnet man eine Form des Reifenverschleißes. Er entsteht aufgrund von Fahrstil, verstellter Achsgeometrie und ggf. defekter Stoßdämpfer. Auch die Reifencharakteristik beeinflusst die Sägezahnbildung. Die Profilblöcke verformen sich auf eine Art und Weise, die in einer Seitenansicht an einen Sägezahn erinnert. Durch regelmäßigen Tausch der Reifen kann dem vorgebeugt werden.
Schneeflockensymbol
Anhand des Schneeflockensymbols lassen sich Winterreifen eindeutig erkennen. Hinter dem Schneeflockensymbol steht eine vereinheitlichte Prüfung mit definierten Kriterien. Hier wird der Reifen mit einem standardisierten Reifen verglichen. Schafft der Reifen bessere Werte als der Vergleichsreifen, erhält er das Schneeflockensymbol. Diese Prüfung wurde nötig, nachdem in den USA fast ausschließlich Reifen mit M+S- Kennung angeboten wurden und die Verbraucher nicht mehr unterscheiden konnten, ob ein Reifen Wintereigenschaften aufwies, oder nicht. Seit etwa fünf Jahren setzt sich das Schneeflockensymbol als auch in Europa immer mehr durch.
Sommerreifen
Sommerreifen werden speziell für trockene- oder regennasse Straßen, insbesondere aber für hohe Temperaturen entwickelt. Sie verfügen über Profilblöcke, Rippen und Rillen, die ihr ganzes Leistungsspektrum in diesem Bereich bereithalten. Die Gummimischung wird speziell für hohe Temperaturen entwickelt. Im Gegensatz zu Winterreifen entfaltet sie ihre volle Kraftübertragung insbesondere bei Temperaturen über 7°C.
StVO (Straßenverkehrsordnung) - Änderung
Der Verordnungsgeber hat die auch bislang schon geltende Pflicht, die Ausrüstung von Kfz an die Wetterverhältnisse anzupassen, nun ausdrücklich in der Straßen-Verkehrsordnung (StVO) hervorgehoben. Diese Klarstellung trat am 01.05.2006 in Kraft. § 2 Abs. 3a StVO lautet wie folgt: " Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage. Wer ein kennzeichnungspflichtiges Fahrzeug mit gefährlichen Gütern führt, muss bei einer Sichtweite unter 50 m, bei Schneeglätte oder Glatteis jede Gefährdung anderer ausschließen und wenn nötig den nächsten geeigneten Platz zum Parken aufsuchen." Seitens des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wird betont, dass damit keine so genannte "Winterreifenpflicht" verbunden ist. Allerding muss - weiterhin - bei plötzlich eintretenden winterlichen Wetterverhältnissen und ungeeigneter Bereifung notfalls auf die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr verzichtet werden. Ob die jeweilige Bereifung geeignet ist, hängt vom konkreten Einzelfall (Wetter und Zustand der Reifen) ab. Verstöße werden mit einem Bußgeld von 20 Euro geahndet. Bei Behinderung des Verkehrs sind sogar 40 Euro fällig. Bußgelder gab es auch schon früher, neu ist, dass diese jetzt ausdrücklich im Bußgeldkatalog aufgenommen wurden. Wichtig: Der neue § 2 Abs. 3a, gilt nicht nur für den Winter, sondern für alle Wetterverhältnisse.
Tragfähigkeitsindex
Tragfähigkeitsindex, auch Lastindex oder Load-Index genannt, ist eine zwei- bis dreistellige Zahl am Ende der Größenbezeichnung: z.B. 205/55 R 16 91 V. Die Zahl 91 (615 kg) kennzeichnet die maximale Tragfähigkeit des Reifens in Abhängigkeit der spezifizierten Geschwindigkeit.
Transporter und Winterreifen
Auch Transporter sind sicherer mit Winterreifen unterwegs. Interpneu hat spezielle Winterreifen für Transporter der verschiedensten Hersteller im Sortiment. Fahrer von Transportern wird dringend empfohlen, den Fuhrparkmanager oder ihren Chef auf Winterreifen anzusprechen. Ein Satz Winterreifen ist allemal günstiger, als aufgrund der Wetterverhältnisse auf Aufträge verzichten zu müssen, oder gar einen Unfall zu riskieren.
Unwucht
Unwuchten, die z. B. durch geringe Schwankungen der Materialdichte des Reifens oder der Felge ausgelöst werden können, werden durch das Anbringen von Gegengewichten an der Felge beseitigt.
Verschleiß
Er entsteht beim alltäglichen Fahren und Bremsen mit dem Auto. Die Oberfläche des Reifens nutz sich ab, man spricht hierbei vom Abrieb oder Verschleiß.
Verschleißanzeiger
Verschleißanzeiger (Tread-Wear-Indikator (TWI)) sind in der Lauffläche integrierte Abriebindikatoren. Diese bilden schmale durchgehende, 1,6 mm dicke Stege. Der Tread Wear Indicator (TWI) wird im Profil sichtbar, sowie die Mindestprofiltiefe erreicht ist. Die Lage der Indikatoren ist ganz oben auf der Seitenwand gekennzeichnet.
Winterreifen
Eine gesetzliche Definition von Winterreifen gibt es nicht, weil bislang in den europaweiten, standardisierten Tests keine Verfahren für winterliche Bedingungen vorgesehen sind. Nach Auswertung zahlreicher Reifentests sowohl der unabhängigen Fachpresse als auch seitens der Industrie lassen sich aber dennoch eindeutige Merkmale für Winterreifen ausmachen. Äußere Merkmale die auf Winterreifen hinweisen sind: Schneeflockensymbol, Lamellen und spezielle Laufflächenmischung. Besonders wichtig für die Eignung eines Reifens für winterliche Straßenverhältnisse ist auch die Profiltiefe.
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt europaweit bei 1,6 Millimetern. Experten warnen jedoch davor, Winterreifen bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe abzufahren. Der Reifen kann seine Wintertauglichkeit verlieren, wenn die Profiltiefe 4 Millimeter unterschreitet. In Österreich zum Beispiel ist es daher gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Winterreifen mindestens 4 Millimeter Profiltiefe haben muss. Unterhalb von 4 Millimetern sind die Lamellen, die die Griffkanten und die Verzahnung mit der Fahrbahnoberfläche des Reifens vergrößern, nicht mehr vollständig vorhanden. Dadurch verliert der Reifen eine der wesentlichen Merkmale eines Winterreifens. Oft ändert sich auch die Zusammensetzung der Gummimischung, wenn man näher an die Mindestprofiltiefe kommt. Um die Fahreigenschaften des Winterreifens zu verbessern, liegt unterhalb der Laufstreifenmischung eine härtere Mischung, die für Fahrstabilität sorgt. Wenn diese härtere Mischung erreicht wird, weist der Winterreifen deutlich schlechtere Winter- und Nässeeigenschaften auf.
Das Schneeflockensymbol ist eine vereinheitlichte Prüfung mit definierten Kriterien. Hier wird der Reifen mit einem standardisierten Reifen verglichen. Schafft der Reifen bessere Werte als der Vergleichsreifen, erhält er das Schneeflockensymbol. Diese Prüfung wurde nötig, nachdem in den USA fast ausschließlich Reifen mit M+S- Kennung angeboten wurden und die Verbraucher nicht mehr unterscheiden konnten, ob ein Reifen Wintereigenschaften hat oder nicht. Seit etwa fünf Jahren setzt sich das Schneeflockensymbol auch in Europa immer mehr durch und steht mittlerweile als eine Art Gütesiegel für Winterreifen. Ein mit einem Schneeflockensymbol ausgezeichneter Reifen befindet sich in der Regel im oberen Drittel der Leistungsfähigkeit von Winterreifen, wie Zeitschriftentests immer wieder beweise.Lamellen (feine, meist wellenförmige Profileinschnitte) Die feinen Profileinschnitte sorgen für den gewünschten Verzahnungseffekt mit der Fahrbahnoberfläche, indem sie zusätzliche Griffkanten bilden. Winterreifen weisen bis zu 2000 Lamellen auf und unterscheiden sich dadurch schon auf den ersten Blick von Sommerreifen, die entweder keine oder nur wenige Einschnitte in ihren Profilklötzen haben. Neben den meist wellenförmig ausgeführten Lamellen gibt es auch wabenförmige oder gerade Lamellen. Hier haben viele Hersteller eine eigene Philosophie entwickelt. Allen gemeinsam ist die Erhöhung der Kantenlänge und damit der bessere Grip auf die Fahrbahnoberfläche.Winterreifen haben eine spezielle Laufflächenmischung, die dafür sorgt, dass das Gummi auch bei tieferen Temperaturen nicht verhärtet. Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifenmischungen können Experten anhand der Härte der Laufstreifenmischung erkennen.
Winterreifenpflicht
Interpneu empfiehlt schon im Oktober auf Winterreifen umzurüsten - denn dies ist die geeignete Bereifung für die kalte Jahreszeit - und die Winterreifen dann bis Ostern auf dem Fahrzeug zu belassen. Nur so kann der Verkehrsteilnehmer relativ sicher sein, sein Fahrzeug bei plötzlichem Wetterumschwung nicht stehen lassen zu müssen. Unter extremen Witterungsbedingungen wie zum Beispiel Blitzeis könnte sich jedoch sogar ein noch so guter Winterreifen als ungeeignet herausstellen. Unter diesen Bedingungen sollte man auf die Teilnahme am Straßenverkehr ganz verzichten. Reifentests zeigen, dass ein Winterreifen in der Regel bei kalten Temperaturen, insbesondere auf Schnee und Eis, besser geeignet ist, als ein neuer Sommerreifen. Da eine für die herrschenden Wetterverhältnisse geeignete Bereifung gefordert wird, gilt diese Verordnung natürlich das ganze Jahr und bei allen Wetterbedingungen. Insbesondere bei starkem Regen sind Fahrzeuge, deren Reifen ein geringes Profil aufweisen, durch Aquaplaning besonders gefährdet. Stellt ein Autofahrer nun fest, dass seine Reifen nicht den Wetterverhältnissen gerecht werden und er dadurch bedingt unsicher fährt, so sollte er sein Fahrzeug an einem sicheren Ort stehen lassen. Es ist immer besser einen Streuwagen abzuwarten, oder erst nach einem starken Platzregen weiterzufahren. Seitens der Versicherungswirtschaft wird gesagt, dass die Kfz-Haftpflichtversicherung grundsätzlich auch in den Fällen greift, in denen der Verkehrsteilnehmer trotz winterlicher Wetterverhältnisse kein Winterreifen verwendet hat. Allerdings kann es bei einem Verkehrsunfall bereits wegen der erhöhten Betriebsgefahr des Fahrzeugs zu höheren Haftungsanteilen kommen. In der Kfz-Kaskoversicherung könnte zudem in Einzelfällen grobe Fahrlässigkeit vorliegen, zum Beispiel wenn der Versicherungsnehmer mit Sommerreifen bei winterlichen Wetterverhältnissen in Bergregionen fährt, in denen Winterausrüstung vorgeschrieben werden könnte. Verantwortlich sind grundsätzlich der Fahrer und der Halter des Fahrzeugs. Sie haben es in der Hand, das Fahrzeug bei den jeweiligen Wetterverhältnissen mit geeigneter Bereifung auszustatten. Aufgrund der Neuregelung der StVO kann auch ein Mietwagenunternehmen kann verantwortlich gemacht werden, wenn dieses das Fahrzeug bei starkem Schneefall mit montierten Sommerreifen dem Mieter übergibt. Auf der sicheren Seite steht man, wenn schon bei der Reservierung für einen Mietwagen Winterreifen verlangt werden. Sollte der Vermieter dann trotzdem ein Fahrzeug auf Sommerreifen bereitstellen, so kann man mit Verweis auf die winterliche Straßensituation von der Reservierung und damit vom Vertrag zurücktreten. Ebenso kann dem Arbeitgeber als Halter eine Verantwortung zugesprochen werden, wenn er den Fahrer zum Fahren mit ungeeigneter Bereifung ausdrücklich auffordert.